bav_02-2024

23 bAVim Fokus I September 2024 Autor: Martin Knappstein m.knappstein@heubeck.de Eine sinnvolle Absicherung der Invalidität im Rahmen einer Pensionszusage ist praktisch kaum möglich. Sagt die GmbH ihrem (Gesellschafter-) Geschäftsführer eine Invalidenrente zu, bedeutet das zunächst eine erhebliche finanzielle Belastung für die GmbH, sofern der Invaliditätsfall eintritt. Gegen dieses finanzielle Risiko kann die GmbH zwar Vorsorge in Form von Rückdeckungsversicherungen treffen. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass der steuerliche Wert der Rückdeckungsversicherung im Fall der Invalidität deutlich stärker ansteigt als die Pensionsrückstellung. Das Ergebnis ist nicht selten eine steuerliche Belastung in sechsstelliger Höhe. Damit bedeutet der Eintritt einer zugesagten Invalidität in jedem Fall ein erhebliches wirtschaftliches Risiko für die GmbH – völlig gleich, ob eine Versicherung abgeschlossen wurde oder nicht. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung sollte daher im Rahmen einer sogenannten mittelbaren Zusage (z. B. Direktversicherung oder Unterstützungskasse) oder als private Absicherung abgeschlossen werden. ABSCHLIESSEND In der Stabilisierungs- und Wachstumsphase bieten sich diverse Möglichkeiten für den GGF seine Versorgung anzupassen und die „Weichen“ für die Zukunft zu stellen. Sie ist auch die wichtigste Phase, weil hier sowohl noch ausreichend Zeit für eine weniger kapitalintensive Regulierung der bestehenden Versorgungen vorhanden ist, als auch Mittel für eine adäquate Anpassung der eigenen Versorgung gegeben sind. Gleichzeitig sollte allerdings auch vor dem Hintergrund des ständigen Wandels in allen relevanten Bereichen (Gesetzgebung, Marktentwicklungen, persönliche Veränderungen, etc.) eine regelmäßige Überprüfung des Status Quo (möglichst alle drei bis fünf Jahre) eingeplant werden, um mögliche Anpassungen vorausschauend und liquiditätsschonend umzusetzen. Dann ist das Unternehmen auch im Fall unvorhersehbarer Entwicklungen abgesichert. ZWISCHENFAZIT Die Berufsunfähigkeit eines GGFs stellt eine GmbH vor erhebliche Herausforderungen. Eine gute Vorbereitung und klare vertragliche Regelungen sind essenziell, um in einem solchen Fall schnell und effizient reagieren zu können. Versicherungen und finanzielle Vorsorge können die wirtschaftlichen Folgen mildern und die Stabilität der GmbH sichern. Eine rechtzeitige und sorgfältige Planung kann helfen, den Übergang so reibungslos wie möglich zu gestalten und das Unternehmen in einer schwierigen Situation zu stabilisieren.

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